Zehnter Runder Tisch zum Naturschutzgebiet „Ehrenbürg“

Der Runde Tisch "Naturschutzgebiet Ehrenbürg" feiert Jubiläum. In diesem Jahr tagte die Runde nun bereits zum zehnten Mal. Eingeladen hatte der Gebietsbetreuer Andreas Niedling vom Landschaftspflegeverband Forchheim, der in seinem Bericht über das Jahr 2011 auch die allgemeine Bedeutung der Gebietsbetreuung in Bayern herausstellte: "Wir sind in Bayern inzwischen 30 Kolleginnen und Kollegen, die in den Schutzgebieten vielfältigste Aufgaben erledigen, wie Öffentlichkeitsarbeit, Besucherlenkung, Konfliktbewältigung oder die Erstellung von Pflegekonzepten. Ermöglicht werden die Projekte durch die Förderung über den Bayerischen Naturschutzfonds sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds", so Niedling in seinem Resümee.

Im Jahr 2004 lud der damalige Gebietsbetreuer für Schutzgebiete im Landkreis Forchheim Harald Fritsche erstmals zum Runden Tisch für das Walberla ein.

Grund der damaligen Zusammenkunft waren vielfältige Probleme und Konflikte, vor allem die überhand nehmende Freizeitnutzung am "Berg". Man war sich einig, dass hier nur nachhaltige Verbesserungen erreicht werden können, wenn man einen gemeinsamen Konsens findet.



An den Besprechungen, die anfangs zweimal im Jahr stattfanden, nahmen wie auch in den Folgejahren neben den Bürgermeistern der beteiligen Gemeinden, den Naturschutzbehörden an Landratsamt und Regierung, der Naturschutzwacht sowie den Naturschutzverbänden auch Vertreter der ortsansässigen Vereine teil. Mit von der Partie waren etwa die Heimatfreunde Kirchehrenbach, der Verschönerungsverein Schlaifhausen, der Tourismusverein "Rund ums Walberla", der Arbeitskreis Heimische Orchideen oder der Fränkische Schweiz-Verein, allesamt Organisationen, denen der Erhalt des Naturschutzgebietes sehr am Herzen liegt.

Auf der Tagungsordnung standen in diesem Jahr neben der Vorstellung der Landschaftspflegemaßnahmen, die von örtlichen Landwirten aus Schlaifhausen und Kirchehrenbach durchgeführt werden, die vielfältigen Freizeitnutzungen auf der Ehrenbürg. Obwohl in manchen Bereichen ein leichte Entspannung festzustellen ist, wie etwa bei der Kletterei am Rodenstein, bereitet den Mitgliedern des Runden Tisches das Radfahren im Naturschutzgebiet weiterhin viel Kopfzerbrechen. "Das Fahr-Verbot wird von vielen einfach ignoriert", erläutert Naturschutzwächter Hans Thiem. Die Radverbotsschilder wurden mehrfach entfernt oder unkenntlich gemacht. Ähnlich verhält es sich auch mit den Modellfliegern.

Trotzdem kann man auf eine Erfolgsgeschichte des Runden Tisches zurückschauen. "Wenn es auch manchmal Rückschläge im Naturschutzgebiet gibt, wenn sich schwarze Schafe nicht an die Verordnung im Naturschutzgebiet halten, so haben wir doch in den vergangenen Jahren viel erreicht, etwa bei neuen Regelungen zu einem naturverträglicheren Walberla-Fest oder bei den Wegeabgrenzungen zum Rodenstein", so Dr. Herbert Rebhan vom Sachgebiet Naturschutz an der Regierung von Oberfranken.



Hans Schütz, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Wiesenthau/Schlaifhausen, kündigte zum Abschluss der Veranstaltung an, dass die Zufahrt zum oberen Parkplatz bei Schlaifhausen, auch in diesem Jahr an Silvester gesperrt wird. Von Kirchenehrenbach ist die Auffahrt ohnehin verboten. Besucher müssen sich also auf längere Wege gefasst machen. Auch das Zünden von Feuerwerkskörpern ist im Naturschutzgebiet nicht erlaubt.

gez. Andreas Niedling,
Gebietsbetreuer Landschaftspflegeverband Forchheim

Das Projekt „Gebietsbetreuung für ausgewählte Schutzgebiete im Landkreis Forchheim“ wird gefördert über den Bayerischen Naturschutzfonds mit Unterstützung durch die EU (Europäischer Sozialfonds).

Drucken  RSS 18:21:00 16.12.2011

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